Schlechter Gartenboden? Auf die Pflanzen kommt es an!

So mancher Gärtner beschwert sich über seine doch schlechten Bodenverhältnisse im heimischen Garten. Dabei ist in den meisten Fällen gar nicht der Boden das Problem, sondern die Pflanzen die darauf gesetzt wurden. Denn die Wahl der Pflanze sollte auf den vorhandenen Erdboden angepasst sein, da nicht jedes Pflänzchen auf jedem Boden gedeiht. Es gilt daher auf die richtige Wahl im Frühjahr zu achten, damit man sich im späteren Verlauf der Gartensaison an einer blühenden Pracht erfreuen kann.

Besonders Gartenbesitzer im Raum Hannover haben es nicht immer leicht, da hier in vielen Gebieten sehr feinsandiger Boden vorhanden ist, der noch aus der letzten Eiszeit stammt. Das hat zur Folge, dass der humose Sandboden bereits nach wenigen Sonnentagen sehr trocken ist. Auch nicht von Vorteil ist, dass das Regenwasser durch den sandigen Boden sehr schnell Richtung Grundwasser abbliesen kann und dabei auch noch viele Pflanzennährstoffe mitnimmt. Auch das ist ein Grund dafür, dass Stauden und Gehölze im Sommer zunehmend mit Austrocknung und Nährstoffmangel zu kämpfen haben.

Auf Grund der Eigenart des Boden gilt es daher auf einige Pflanzen zu verzichten und Alternativen zu suchen. Mit einem trockenen Boden können sich beispielsweise viele silberlaubige Stauden und bestimmte Knollgenpflanzen gut arrangieren. Aber auch Gartenstauden wie Frauenmantel, Iris, Storchschnabel und Taglilie haben eher geringe Ansprüche und lassen sich daher auch auf einem Nährstoffarmen Boden anpflanzen.

Aber nicht nur sandiger Boden kann dem Gärtner vor eine Herausforderung stellen. Schauen wir weiter in den Süden in die Region um Würzburg. Hier hat das Erdmittelalter dafür gesorgt, dass der Boden eine hohe Anzahl von Kalksteinen aufweist. Erschwerend kommt hinzu, dass es in der Region eher wenig Regen gibt der im trockenen Maintal zu Boden fällt. Diese Voraussetzungen schränken die Auswahl der Pflanzen zwangsläufig ein. Bei diesen Verhältnissen können allerdings Gräser und Steppenpflanzen bedenkenlos angelegt werden. Diese wachsen umso besser je mehr steiniger Boden und je weniger schwarze Erde vorhanden ist. Auch künstlich erstellte Staudenmischungen wie die „Silbersommer“ sind gut für trockene Erdböden geeignet.

Auch mit Trockenen Bodenverhältnisse haben die Gärtner im Wiener-Raum zu kämpfen. In und um Wien sorgt allerdings nicht der Boden, sondern das Klima (genannt „pannonischen Senke“) für eine erhöhte Trockenheit im Sommer. Auch in Wien, bis in Teilen Ungarns hinein, eignen sich daher vor allem Steppenpflanz

en für den Garten. Beliebt in diesen Regionen sind Pflanzen wie das Federgras, Brennender Busch, Zwerg-Iris, Großes Windröschen. All das sind schöne Gartenpflanzen die in der Region um Wien wild vorkommen, aber auch in Gartencenter bezogen werden können. In der Lehranstalt für Gartenbau in Wien werden dazu intensiv weitere Pflanzen untersucht die sich für trockene Regionen eignen könnten.

Doch trockener Boden ist nicht die Art von Boden der am schwierigsten zu bepflanzen ist. Denn Erdboden der sehr nass oder lehmhaltig ist stellt die noch größere Herausforderung da. Schon wenig Bodendruck kann für eine Verdichtung im Erdreich sorgen, was wiederum dazu führt, dass Staunässe und Sauerstoffmangel auftreten und den Pflanzen das Leben schwer machen. Liegt dem Gärtner solch ein Boden vor, muss entweder eine recht aufwändige Verbesserung des Bodens vorgenommen oder die richte Wahl der Pflanzen getroffen werden. Letzteres ist nicht nur weniger Zeitaufwendig, sondern auch günstiger. Pflanzen die auch bei wechselfeuchten Boden gut auskommen, sind  Wiesen-Iris, Ziest-Arten oder der schöne Blutweiderich.

Eine weitere Besonderheit sind Bereiche an denen Flüsse für eine längere Zeit über das Ufer treten können und den Erdboden dadurch massiv durchnässen. Hier empfiehlt sich der Anbau des Purpur-Wasserdosts, die Wiesenraute oder der Langblättrige Ehrenpreis. Diese Pflanzen haben kein Problem mit nassen Boden und gedeihen auch in solchen hervorragend. Ein kleiner Geheimtipp stellt auch der Königsfarn da, der für feuchte Gebiete geeignet ist und eine tolle Optik bietet.

Und manchmal ist gar nicht der der Erdboden im Garten selber das Problem, sondern die Bodenverhältnisse. Ein weit verbreitet Beispiel ist hier der Boden in einem Neubaugebiet. Dieser ist oftmals vom vergangenen Baustellenverkehr (Lastwagen, Bagger, Kräne etc.) ungemein verdichtet worden. Später wurde auf den verdichteten Boden dann einfach eine Schicht Erde gekippt. Nun ist der Boden unter der Erdschicht, aufgrund seiner Dichte, kaum Wasser- und Luftdurchlässig und dafür für das Anpflanzen eher ungeeignet. Auch mit einer herkömmlichen Gartenfräse wird man den Erdboden nicht tief genug auflockern können. Zu mindestens Bäume und Sträucher wurzeln tiefer als es die meisten Gartenfräsen schaffen den Boden zu lockern. Erreichen die Wurzeln nun den verdichteten Boden können sie sich hier nur noch er schwerlich ausbreiten und Nährstoffe aufnehmen. Es kommt dann zu einem Kummerwuchs.