Pflanzen für den Hühnerfreilauf

Schutz und Schatten für freilaufende Hühner

Eigene Hühner sind eine Bereicherung für jeden eifrigen Gärtner. Das Federvieh kann mit etwas Zuwendung sogar zutraulich werden, legt frische Eier und vertilgt zudem geeignete Reste aus der Küche und dem Garten. Wenn Hühner zudem noch selber nach Futter suchen, dann schmecken die Eier auch ganz anders. Würde die Hühnerschar den ganzen Tag frei laufen, dann müsste aber gewiss der Gemüsegarten leiden. Wer diesen nicht einzäunen will, der muss den Hühnerfreilauf begrenzen.

Hühner kommen über Nacht in ihren Hühnerstall, der vor Mardern, Füchsen oder anderen Feinden schützen muss. Teils ist es notwendig, die Hühnerklappe am Abend zu schließen. Doch über Tag wollen die Tiere im Freilauf scharren, ruhen und es sich richtig gut gehen lassen. Die Gefahren lauern auch aus der Luft. Doch nicht nur wegen der Räuber, sondern auch wegen der Sonne soll der Hühnerfreilauf keine weite, offene Fläche sein. Die richtigen Pflanzen geben nicht nur Schutz, sondern auch Schatten.

Für die Bio-Hühnerhaltung wird mit mindestens 4m² Freilauf pro Tier kalkuliert. Das ist für die Hühner  eigentlich viel zu wenig, da diese die Grasnarbe zerscharren und bei Regenwetter Krankheitskeime überhandnehmen können. Zudem ist es besser, wenn die Hühner einen Hahn haben, da dieser auf Gefahren achtet und die Hühner warnt. Wenn die Hühnereier zum Teil ausgebrütet werden, dann sollen es nicht mehr als vier Hennen für einen Hahn werden. Für diese Konstellation werden dem Hobbyhalter wenigstens 100m² Freilauf empfohlen. Für mehrere Hähne kann deutlich mehr Freilauf notwendig sein, da diese sich häufig nicht vertragen wollen und erbittert kämpfen.

Der Freilauf soll generell mit Pflanzen und anderen Elementen wie einem Sandbad und einer Hühnertränke strukturiert werden. Die Gewächse müssen robust sein, damit die Hühner diese nicht mit der Zeit ruinieren.

Beeren, Obst oder Bambus?

Es liegt auch am Geschmack vom Hühnerhalter, wie sein Hühnerfreilauf aussehen soll. Wenn dieser einen präsentablen Eindruck hinterlassen soll, dann ist robuster Bambus ein sehr gutes Gewächs. Sollen die Hühner mal ein Leckerchen erhalten, dann wären auch einige Beerensträucher oder ein Obstbaum geeignet.

Es gibt durchaus giftige Pflanzen wie Nachtschatten oder Avocado, die nicht in den Hühnerfreilauf gehören. In den meisten Situationen kommt es jedoch darauf an, dass die Pflanzen die Hühner überleben. Sind Beerensträucher einmal hoch genug, dann freuen die Hühner sich über runterfallende Beeren. Bei Obstbäumen kommt es jedoch auf den Platz an. Ein groß gewachsener Obstbaum nimmt dem Rasen auf 100m² sonst zu viel Sonne. Die Hühner wollen immerhin einen Abschnitt mit einer richtigen Wiese haben. Das Grün muss auch schnell genug nachwachsen und braucht deswegen Sonnenstunden.

Viele Nadelbäume eignen sich deswegen, da es auch bei Regen zum Stamm trocken bleibt und die Hühner dadurch ihr natürliches Sandbad erhalten. Die Nadelbäume sollen also mit ihren Nadelzweigen möglichst dicht zum Boden abschließen.

Da die Hühner ständig im Freilauf scharren und grüne Pflanzenteile vertilgen, werden sie den Freilauf mehr oder weniger selber pflegen. Eine saftige Wildwiese mit schützenden Sträuchern und etwas Fallobst im Herbst sowie eine trockene Stelle zum Sandbaden reicht den allermeisten Hühnern bereits zum Glücklichsein.

Die Einzäunung

Hühner können nicht fliegen, aber einige Rassen flattern durchaus über einen zwei Meter hohen Zaun drüber. Kleinere Landhühner sind tendenziell Flugfähiger als schwere Hühnerrassen. Doch auch bei diesen können die Jungvögel eine gewisse Höhe problemlos überwinden. Der Hühnerhalter überlegt besser zuerst, welche Hühnerrassen er halten möchte, um danach den Hühnerzaun zu planen. Für einige schwere Hühner reicht bereits ein einfaches Hühnernetz mit einem guten Meter Höhe als Zaun, bei anderen Rassen wäre es sinnvoller, den Zaun auch nach oben mit einem Netz zu sichern. Dann gibt es Gegenden mit vielen Mardern, in denen der Freilauf mit einem robusten Volierendraht geschützt sein sollte.

Meist reicht ein halbherziger Hühnerzaun. Solange die Hühner reichlich Auslauf haben, ist ihr Bedürfnis ohnehin kleiner, den Hühnerzaun zu überwinden. Da Hühner standorttreu sind, könnte der Halter sie ansonsten einfach wieder zurück zu den anderen Hühnern lassen, womit ihm meist kein Huhn verloren ginge.