In 5 Schritten zum eigenen Kompost

KomposthaufenEin Komposthaufen im Garten ist noch immer die umweltfreundlichste und einfachste Methode um den Boden mit selbst produzierten Nährstoffen anzureichern und so seine Struktur und Nährkraft zu verbessern. Durch einen Kompost entsteht nährreicher Erdboden, der genauso gut Wasser speichert wie abgeben kann. Durch den entstandenen Humus werden die Organismen im Erdreich belebt, was der Bodenstruktur zugutekommt. Wird Kompost sandigen Boden hinzugefügt, sorgt er dafür, dass das Wasser nicht zu schnell abläuft und dem Boden Nährstoffe entzieht. In lehmigen Böden wiederum sorgt der Kompost für eine bessere Belüftung des Erdreiches.

Um einen Kompost anzulegen gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten: der Komposthaufen oder der Kompostbehälter. Kompostbehälter sind dabei besonders für kleinere Gärten geeignet und können Fertig im Baumarkt bzw. Internet erworben werden. Aufgestellt wird dieser an einem windgeschützten und leicht schattigen Platz.

Sinn macht es mindestens 2 Kompostbehälter aufzustellen, da so immer ein Kompost betrieben werden kann, während der andere sich in einer Ruhephase befindet.

Nachfolgend erklären wir euch wie ihr in 5 einfachen Schritten einen eigenen Kompost anlegen könnt und erfolgreich führt.

Schritt 1 – Das Kompost anlegen

Damit ein Kompost seine ganze Kraft entfalten kann sollte er Schichtweise angelegt werde. Die erste Schicht ist dabei ungefähr 30 cm hoch und wird direkt auf den Erdboden aufgetragen. Diese erste Schicht besteht dabei aus kleingeschnittenen Gartenabfällen wie Rasenschnitt, kleine oder kleingeschnittene Zweige und vergleichbaren. Hast du einen Kompost erworben der über einen geschlossenen Boden verfügt, solltesst du sogenannten Kompoststarter verwenden der auf die erste Schicht aufgetragen wird. Als Zweite Schicht wird ca. 10 cm normale Gartenerde aufgeschüttet, damit dem Kompost die notwenigen Mikroorganismen zugeführt werden. Nun ist eine Basis geschaffen um den Kompost mit Abfallschichten zu „füttern“. Bei längerer Trockenheit muss der Kompost gegossen werden, damit er nicht austrocknet.

Schritt 2 – Kompost schließen

Sobald dein Komposthaufen eine Höhe von 120 cm erreicht hat kann er geschlossen werden. Verwendest du einen Kompostbehälter, dann kommt der Zeitpunkt des Schließens natürlich auf die Größe des Behälters an.

Da der Kompostierungsprozess Insekten anlockt, die Schädlich für deine Nutzpflanzen im Garten sein können, sollte der Kompost als letzte Schicht mit Rasenschnitt abgedeckt werden. Hast du kein Rasenschnitt zur Hand kannst du alternativ auch Kürbis- bzw. Gurkenpflanzen auf den Kompost setzen. Die großen Blätter der Pflanzen decken den Kompost dann auf natürliche Weise ab.

Schritt 3 – Den Kompost umsetzen

Ein paar Wochen nach dem abdecken ist der Kompost auf ungefähr 1/3 seiner ursprünglichen Masse geschrumpft. Nun ist es Zeit den Inhalt umzuschichten. Dazu wird mit einem Spaten die innere Schicht nach außen und die äußere nach innen umgesetzt. So stellst du eine gleichmäßige Durchlüftung des Komposts sicher was den Kompostierungsprozess unterstützt. Beim Umsetzen kannst du auch gleich feststellen, ob der Feuchtigkeitsgehalt passend ist. Ist der Kompost zu feucht füge etwas trockenes Material hinzu.

Schritt 4 – Wann ist der Kompost fertig?

Der Kompostierungsprozess wird nun nachungefähr 9 Monaten abgeschlossen sein. Erkennen tut man das daran, dass der reife Kompost eine krümelige Struktur aufweist und nach Walderde riecht. Vor der Verwendung wird der Kompost noch einmal durch ein Wurfgitter getrieben. Die groben Reste die herausgesiebt werden können dann erneut auf den Kompost gegeben werden.

Schritt 5 – Die richtigen „Zutaten“

Um dauerhaft erfolgreich zu Kompostieren ist es wichtig darauf zu achten nur die richtigen Materialien zu verwenden. „Zutaten“ wie Laub, Grasschnitt, Gemüsereste, Blumen, Heu, kleine Zweige und auch Küchenabfälle wie Kaffee, Teebeutel, Eierschalten, Obst und Schalen können bedenkenlos auf den Kompost gegeben werden. Auch Asche verbrannter Hölzer und unbehandeltes Papier darf ohne schlechtes Gewissen den Weg auf den Kompost finden.

Ungeeignet sind Knochen, Fleisch und schlechte Lebensmittel, da hierdurch Tiere angelockt werden. Auch erkrankte Pflanzen, Kohlenasche oder der Inhalt der Katzentoilette gehören in den Müll und nicht auf den Komposthaufen.

Hier noch einmal eine Übersicht von Dingen die für den Kompost geeignet und ungeeignet sind:

Geeignet Nicht geeignet
Gemüseabfälle Essensreste
Obstreste Fleisch, Fisch, Wurst
Teefilter Knochen
Kaffeesatz und Kafeefilter Fett
Schnittblumen erkrankte Pflanzen
Stroh Wurzeln u. Samen v. unerwünschten Pflanzen
Topfpflanzen Leder
Federn, Haare Kohlenasche
Holzwolle Katzenstreu
Sägemehl (unbehandelt) Zigaretten
Citrusschalen (in kleinen Mengen) Staubsaugerbeutel
Eierschalen (in kleinen Mengen) Textilien
Grasschnitt (in kleinen Mengen) Problemabfälle
Laub Kunststoffe
Gehölzschnitt Zeitungen, Illustrierte
Holzhäcksel Windeln

Ein eigener Komposthaufens ist eigentlich ein Muss für jeden Gartenbesitzer. Er ist schnell angelegt, kostet wenig Geld (gute Modelle sind schon ab 30 Euro zu erwerben), ist umweltfreundlich und bereichert den Garten mit wertvollem, nährstoffreichem Humus der die Pflanzen mit allem versorgt was sie benötigen um bestmöglich zu gedeihen.