Bärlauch – Infos und Tipps

Leidenschaftliche Surival-Fans essen so manche Pflanze aus reinen Hunger. Der sinnliche Gärtner dagegen tut das aus reinem Genuss. Der Bärlauch gehört dabei sicher zu den Pflanzen die einen besonders geschmacksintensiven Genuss bereiten. Und das schöne ist, dabei muss man im Gegensatz zu richtigen Knoblauch noch nicht einmal Sorgen vor unangenehmen Geruchs-Ausdünsten haben.

Würzen mit Bärlauch

Der Bärlauch – Allium Ursinum wie man fachlich im lateinischen sagt – wird seit einigen Jahren wieder vermehrt in der Küche verwendet. Dabei hat man ihn schon vor Jahrhunderten, gar Jahrtausenden zum Würzen von Speßen verwendet. Der Bärlauch hat fast dieselben Geschmackseigenschaften wie eine normale Knoblauch-Knolle, allerdings ohne dabei die typische schärfe zu entfachen. Was ihn besonders beliebt macht, beim verspeißen von Bärlauch muss man sich keine Sorgen machen, am kommenden Tag nach Knoblauch zu stinken. Das freut nicht nur den Essern, sondern auch ihren Mitmenschen 😉

Was ist Bärlauch eigentlich?

Bärlauch ist im Grunde eine einfache Knollen- bzw. Zierpflanze. Auch sie haben, wie zum Beispiel die Krokusse, eine recht kurze Periode in der ihre Blätter wachsen. Die Blätter wachsen ausschließlich damit die Zwiebel des Bärlauchs mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden kann. Anschließend verwelken die Blätter nach recht kurzer Zeit wieder, nachdem sie geblüht und ihre Nährstoffe an die Zwiebel abgebeben haben. So ist es auch nicht verwunderlich das der Bärlauch die meiste Zeit des Jahres gar nicht zu sehen ist, gedeiht der Großteil doch zumeist unter der Erde. Erst im Frühjahr blühen die Blätter wieder und der Bärlauch ist recht schnell an diesen zu erkennen. Am häufigsten findet man ihn an schattigen Orten. Damit der Bärlauch in kürzester Zeit möglichst viele Nährstoffe aufnehmen kann wächst er vorrangig an Stellen die einen feuchten Erdboden aufweisen. An Stellen mit viel Sonneneinstrahlung ister dagegen nicht anzutreffen.

Wann ist der ideale Zeitpunkt zum Ernten?

Den perfekten Zeitpunkt für die Ernte gibt es nicht, denn dieser ist je nach Geschmack und Vorliebe flexibel zu sehen. Es kommt darauf an was man vom Bärlauch ernten möchte. So lassen sich die Knospen die noch nicht aufgegangen sind einlegen und sind zum Verspeisen ein wahrer Hochgenuss. Man kann aber auch die vorab aufgegangenen Blätter abtragen und essen. Diese sind der Geschmacks intensivste Teil der Pflanze, da sie Nährstoffe, die ja für die Zwiebel bestimmt sind, tragen und so hochkonzentriert mit diesen angereichert sind. Um den Bärlauch möglichst zu schonen sollte man nicht Zuviel von diesem abernten. Bewährt haben sich maximal 2-3 Blätter. Das ist zwar nicht viel, kommt der Pflanze aber zugute. Außerdem ist die Würzwirkung nicht zu unterschätzen, so dass auch eine kleine Menge eine große Wirkung auf das Mahl haben kann.

Vorsicht – giftige Doppelgänger!

Die Bärlauchsaison beginnt erst im März und geht bis Ende Juni. Zeit genug um sich vertraut mit der Pflanze zu machen. Denn geht man in den Wald und möchte die Pflanze sammeln, dann besteht eine nicht ungefährliche Verwechslungsgefahr, gibt es doch gleich 2 Doppelgänger.

So sehen die Blätter von Bärlauch sich äußerst ähnlich mit denen von Maiglöckchen. Das Essen dieser Blätter ist jedoch gesundheitsschädlich. Zwar sind Vergiftungen mit Maiglöckchen in der Regel nicht tödlich, führen aber nur zu oft zu Erbrechen, Übelkeit und sogar Herzrhythmusstörungen. Noch gefährlicher ist der zweite Doppelgänger: Die Herbstzeitlose. Die Sterberate liegt bei ihr um ein vielfaches höher. Tückisch ist auch die Tatsache, dass die Symptome erst Stunden später auftreten. Dazu gehört brennen im Mund- und Halsbereich, Schluckbeschwerden, Erbrechen bis hin zu Krämpfe und blutiger Stuhlgang.

Aus diesem Grund ist es wichtig sich vor dem sammeln zu erkundigen um eine Verwechslung auszuschließen. Wer das Bärlauch nicht eindeutig identifizieren kann sollte auf das aufsammeln tunlichst verzichten.

In folgenden Artikel werden die optischen und geruchlichen Unterschiede zwischen Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose detailliert erklärt, so dass man gegen einer Verwechslung gewappnet ist: https://www.br.de/themen/ratgeber/inhalt/ernaehrung/baerlauch-giftige-doppelgaenger-maigloeckchen-herbstzeitlose-100.html