Beete umgraben: So geht es richtig!

Wenn der Sommer sich dem Ende neigt und der Herbst anbricht, dann ist der Zeitpunkt gekommen die Beete im Garten umzugraben um diese schon jetzt für das nächste Frühjahr fit zu machen. Auch wenn es nicht direkt den Anschein hat, gibt es auch beim Umgraben von Beeten einige Dinge zu beachten. Warum man den Erdboden umgraben sollte, worauf es zu achten gilt und wann der beste Zeitpunkt für das umgraben gekommen ist, dass werden wir in diesen Blogbeitrag erörtern.

Warum empfiehlt es sich den Boden umzugraben?

Den Boden im Garten umzugraben kann zeitaufwendig und anstrengend sein. Gerade bei größeren Beeten empfiehlt sich daher der Einsatz einer Gartenfräse. Unabhängig ob man den Boden per Hand oder mit elektrischer Hilfe umgräbt, lohnt sich der Einsatz. Denn nach getaner Arbeit hat der Erdboden wieder eine Grundordnung. Unkraut kann zwischen der lockeren Erde leicht aufgesammelt werden und das Wasser kann tief in den Boden eindringen. So werden die Pflanzen auch im neuen Jahr mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Durch den gelockerten Boden fällt es den Pflanzen auch leichter ihre Wurzeln durch das Erdreich zu schlagen. Und zu guter Letzt sorgt ein umgegrabener Boden für eine bessere Durchlüftung des Erdreiches was der Sauerstoffzufuhr der Pflanzen zugutekommt.

Dünger in den Erdboden bringen

Beim Umgraben der Erde kann auch direkt Dünger in Form von Mist oder Kompost mit in den Boden eingearbeitet werden. Mit Hilfe einer Gartenfräse kann der Dünger gleichmäßig verteilt und den Wurzeln der Pflanzen zugeführt werden. In den im Boden entstandenen Hohlräumen kann sich zusätzlich Wasser ansammeln. Achte aber darauf, dass der Mist nicht frisch ist. Ansonsten kann es zu Schimmelbildung kommen der deine Pflanzen im Beet angreift.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Umgraben?

Wenn es um den perfekten Zeitpunkt des Umgrabens geht, sind sich die Gärtner nicht immer einig. Es gibt Stimmen die besagen, dass der Frühjahr der beste ist, andere wiederum sprechen sich für den Herbst als optimalen Zeitpunkt aus. Tatsächlich haben beide Seiten Argumente die für sich sprechen. Welche das sind schauen wir uns im Folgenden an.

Umgraben im Frühjahr

Viele Gärtner bereiten Ihre Beete im erst nach dem Winter im Frühjahr vor und graben ihre Beete dazu um. Das späte umgraben soll dazu dienen die Lebewesen im Boden vor Frost zu schützen der im Winter auftritt. Denn wird der Boden schon im Herbst gelockert sind viele Lebewesen dem Frost schutzlos ausgeliefert. Auch das Einarbeiten von Dünger erfolgt im Frühjahr. Aber Achtung, neben den gewünschten Pflanzen kann der Dünger auch ungeliebten Unkraut, der nicht vollständig entfernt wurde, Nährstoffe zum Wachsen liefern.

Umgraben im Herbst

Die Alternative zum Frühjahresumgraben ist die Bodenbearbeitung im Herbst. Nachdem das Obst und Gemüse geerntet wurde und die meisten Pflanzen verblüht sind bleibt Zeit sich dem Boden zu widmen. Bevor der Frost im Winter eintritt lässt sich der Boden noch leicht bearbeiten. Bei großen Flächen kann der Einsatz einer Gartenfräse Sinn machen. Der umgegrabene Boden gefriert sobald die Temperaturen unter Null Grad fallen und reist auf. Die Struktur der Erde wird dadurch noch mehr gelockert. Diesen Vorgang wird in der Praxis Frostgare genannt.

Der Beste Moment um mit dem Umgraben im Herbst zu beginnen ist, wenn es im Garten weder zu feucht, noch zu trocken ist. Wenn es zu feucht ist, ist die Erde sehr schwer und lässt sich per Hand nur sehr mühselig umgraben. Mit einer Gartenfräse mag das noch gehen, per Hand ist das allerding schon eine HErrausforderung. Das Umgraben im Herbst hat auch den Vorteil, dass die Bildung von Unkraut in den folgenden Wintermonaten durch anstehenden Frost unterbunden bzw. eingedämmt wird. Trotzdem sollte beim Umgraben darauf geachtet werden, dass zu sehendes Unkraut entfernt wird.

Die Seite, die sich gegen das Umgraben im Herbst ausspricht, argumentiert damit, dass die Organismen im Erdreich durch das Vorwinterliche Umgraben zerstört werden. Die Frühjahrs-Umgräber plädieren daher den Boden im Herbst nur leicht zu lockern.

Einfach oder doppelt umgraben?

Beim Umgraben unterscheidet man zwischen 2 verschiedenen Varianten. So gibt es das „einfache“ und das „doppelte umgraben“.

Einfaches Umgraben

Möchtest du das Beet einfach umgraben, musst du einen länglichen Graben spatentief über die gesamte Länge des Bettes anlegen. Die dabei anfallende Erde wird dann mit Hilfe einer Schubkarre auf die andere Seite des Bettes gebracht. Parallel zum ersten Graben wird nun ein zweiter gegraben und die Erde dabei kopfüber in den ersten Graben geschaufelt. Danach wird ein dritter Graben angebracht, dessen Erde in den zweiten, wieder kopfüber, geschaufelt wird. Nach diesem Verfahren musst du nun über das gesamte Beet Gräben anlegen. In den letzten Graben kommt dann die Erde, die du aus dem ersten Graben zur Seite geschafft hast. Beim Umgraben kannst du auch direkt Unkraut was zu sehen ist entfernen.

Das doppelte Umgraben

Beim doppelten Umgraben werden die Gräben genauso angelegt wie bei der ersten Variante. Allerdings werden diese nicht Spatentief, sondern mit einer doppelten Spatentiefe angelegt. Der Vorteil des doppelten Umgrabens liegt darin, dass die Grasnarbe und das Unkraut tief in den Erdboden gelangen und dort verrotten und weniger intensiv Nachwachsen können.

Wichtig ist zu beachten, dass die doppelt umgegrabenen Bereiche nicht mehr betreten werden. Denn durch den Druck wird der gerade erst gelockerte Boden wieder verdichtet was die anstrengende Arbeit kaputt macht.

Auch hier kann bei großen Beeten, oder zur Erleichterung der Arbeit, eine sogenannte Gartenfräse eingesetzt werden.

Dem Boden beim umgraben Kompost zuführen

Um den Erdboden zusätzlich mit Nährstoffen anzureichern kann man diesem, beim oder nach dem umgraben, Kompost zuführen. Der Kompost und die damit verbundenen Nährstoffe unterstützen die Pflanzen um optimal wachsen zu können. Vor dem untermischen muss der Kompost gesiebt werden, damit all die Teile aussortiert werden, die später im Boden schimmeln können. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann mit Hilfe eines pH-Tests den Boden-Wert messen. Im Idealfall ist der bodenwert Neutral und weist einen pH-Wert von 7 auf. Ist der Boden zu sauer, kann man diesem Kalk zuführen.

Nach dem Umgraben auflockern

Je nachdem wann du den Erdboden umgegraben hast, reicht es aus, in der entgegengesetzten Jahreszeit den Boden nur aufzulockern. Sprich, hast du im Frühjahr umgegraben, brauchst du im Herbst nur auflockern. Dazu musst du nur mit einer Grabgabel vorsichtig in den Boden stechen und mit einer leicht kreisenden Bewegung die Erde anheben. Durch diese Prozedur gelangt Sauerstoff in den Erdboden wodurch dieser sich auflockert und Platz macht, damit die Pflanzen ihre Wurzeln schlagen können. Auch beim Auflockern kannst du dem Boden Kompost zuführen.

Werkzeug zum umgraben des Gartens

Das Umgraben eines Beetes kann mitunter sehr mühselig und anstrengend sein. Daher ist es unerlässlich auf die Unterstützung von Gartenwerkzeugen zurück zu greifen. Welche Möglichkeiten dir dabei zur Seite stehen schauen wir uns einmal genauer an.

Der Spaten

Der Klassiger im Garten ist der einfache Spaten. Dieser sollte zur Grundausstattung gehören und in keinem Garten fehlen. Mit einem Spaten lässt sich der Erdboden leicht Umgraben und auflockern. Es gibt mittlerweile ergonomische Modelle die nicht nur die Arme sondern auch  den Rücken in einem hohen Maß entlasten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Stillänge auf die eigene Körpergröße angepasst und der Spaten im gesamten nicht zu schwer ist. Doch nicht nur auf das Gewicht und die Länge des Spatens ist zu achten, auch die Größe und Form des Spatenblattes spielt eine Rolle. Denn je nach Bodenbeschaffenheit (steinig, sandig etc.) sollte das passende Blatt gewählt werden.

Die Spatengabel

Die Spatengabel sieht aus wie eine übergroße Küchen-Gabel und eignet sich mit ihren Zacken bestens um harten und steinigen Boden umzugraben. Die Zacken dringen dabei leichter in den Boden ein als ein geschlossenes Spatenblatt, da die Zacken nicht durch Steine und Wurzeln blockiert werden können. Auch Kleintiere wie Würmer werden von der Gabel weniger geschädigt als von einem Spatenblatt.

Harke und Rechen

Ist der Boden erst einmal umgegraben und alles was an Unkraut zu sehen ist aufgesammelt, dann kann das Beet für die neuen Pflanzen vorbereitet werden. Um dem Beet ein ordentliches Aussehen zu verleihen empfiehlt es sich den Boden mit einer Harke oder einem Rechen zu glätten.

Die Gartenfräse

Das umgraben der Beete im Garten kann sehr anstrengend sein. Gerade ältere Menschen oder diejenigen die über sehr große Beete verfügen sollten sich daher überlegen ob sie nicht auf den Einsatz einer Gartenfräse zurückgreifen möchten. Gartenfräsen gibt es in elektrischen oder benzinbetriebenen Ausführungen und beschleunigen die Arbeit um ein vielfaches.

Fazit

Unabhängig davon ob du deinen Garten im Frühjahr oder Herbst umgräbst, die Arbeit lohnt sich auf jeden Fall und bringt viele Vorteile mit sich. Das Unkraut kann leicht entfernt werden, die Erde wird belüftet und beim Düngen mit wertvollen Nährstoffen bereichert. So stellst du sicher, dass deine Beete auch in der kommenden Saison reichlich blühen.